HFL Herstellerverband für Luftleitungen e.V. | +49 (0) 30 53005 38360|info@hflev.de
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FAQ2020-07-17T09:49:54+02:00
Was bedeutet Spiegelausschuss TC156/WG3?2021-09-03T10:43:41+02:00

Spiegelausschuss ist ein Begriff aus dem Bereich der Normung. Bekanntlich erfolgt in Deutschland die Erarbeitung von Normen durch das Deutsche Institut für Normung e. V. Für einzelne Branchen, zum Beispiel die Lüftungs- und Klimatechnik, sind innerhalb der Organisation Gremien zuständig, in denen Ausschüsse arbeiten. Den Ausschüssen sind jeweils Fachbereiche aus der übergeordneten Branche zugeordnet. In den Ausschüssen arbeiten Vertreter aller betroffenen Fach- und Interessenkreise. Das sind zum Beispiel Wissenschaftler, Fachkräfte aus der Industrie, Nutzer und auch politische Amtsträger.

Mit der immer enger werdenden Zusammenarbeit im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft besteht ein Interesse, Normen in den einzelnen Mitgliedsstaaten möglichst einheitlich zu gestalten. Dazu werden durch die drei europäischen Normungsorganisationen CEN, CENELEC und ETSI die Normungsorganisationen der Mitgliedsstaaten mit einbezogen. In Deutschland betrifft das den DIN e. V. mit seinen Gremien und Ausschüssen.

Der in der jeweiligen EU-Organisation erarbeitete Normenentwurf wird an die Partnerorganisationen in den EU-Mitgliedsländern zur Prüfung übergeben. Innerhalb des DIN e. V. werden diese Entwürfe an den zum Thema passenden Fachausschuss verwiesen, der damit in Bezug auf diesen Entwurf zum Spiegelausschuss wird. Die Spiegelausschüsse prüfen die zugewiesenen Normenentwürfe und bilden sich dazu eine Meinung, die sie im europäischen Gremium in offizieller deutscher Vertretung darlegen. Das kann durch Kommentierung in schriftlicher Form, Abordnung von Delegationen und/oder Expertenberufung vorgenommen werden.

TC156/WG3 – Luftleitungen

Beim Europäischen Komitee für Standardisierung CEN ist das Technische Komitee TC 156 zuständig für Normungsfragen zur Lüftung von Gebäuden. Die Arbeitsgruppe WG3 beschäftigt sich explizit mit Luftleitungen. Auf Seite des DIN e. V. wird die Arbeit des genannten europäischen Gremiums im Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) und dort speziell im Arbeitsausschuss NA 041-02-52 AA „Komponenten (SpA CEN/TC 156/WG 3 und 4)“ gespiegelt.

Dieser Arbeitsausschuss bearbeitet Normen und Normungsprojekte mit Bezug auf alle Komponenten, die Bestandteil von Luftleitungssystemen sind. Dazu gehören auch Endgeräte in Räumen wie z. B. Gebläsekonvektoren, Induktionsgeräte und Luftdurchlässe. Applikationen in der Industrie- und Prozesstechnik sind hier jedoch ausdrücklich ausgeschlossen.

Wie haben sich die Druckstufen in der neuen VDI3803 Bl 1 (05/2020) geändert?2020-07-30T14:49:04+02:00

Durch die widersprüchliche Belegung der Begriffe (Niederdruck, Mitteldruck, Hochdruck), in den VDI 3803 Ausgabe 2010 und Ausgabe 2020 wird der HFL diese Begriffe nicht verwenden. Aus Gründen der eindeutigen Zuordnung empfiehlt der HFL seinen Mitgliedern und Marktteilnehmern nur zwei Druckbereiche

„Druckbereich -500Pa/+1000Pa“
„Druckbereich -750Pa/+2000Pa“

für metallische Luftleitungen zu nutzen.
Die Mitglieder der AG-Technik des HFL, die sich auch in der Normung engagieren, setzen sich für die Übernahme dieser Definition „Druckbereiche“ in die europäische Normung ein.

Weitere Informationen finden Sie im Dokument:  HFL 1009

Was bedeutet Sichtmontage?2020-07-30T14:38:31+02:00

Der Begriff Sichtmontage ist nicht detailliert definiert, die Möglichkeit einer Qualifizierung oder Quantifizierung in Bezug auf die lüftungstechnischen Bauteile bieten einen großen Interpretationsspielraum. Die Anmutungsqualität eines Objektes ist die schwer zu bestimmende, eher vage Wirkung dieses Objektes auf den Betrachter über einen oder mehrere Wahrnehmungskanäle, im Falle der Lüftungsbauteile primär visuell.

Diese ist von den Eigenschaften des betrachteten Objektes abhängig und von der Umgebung, in der das Objekt
verbaut ist. So entsteht ein Gesamteindruck, den die Bauteile beim Betrachter hervorrufen und so bildet sich eine wertende Stimmung.

Es kann immer nur subjektiv festgestellt werden, ob die Wirkungen der Objekte (Bauteile) zu der Bedürfnisstruktur des Betrachtenden/Bestellenden passen. Kriterien, die Auswirkungen auf die Wahrnehmung haben, sind:

  • Gleichmäßige Oberfläche und -güte ( z.B. Zinkblume , Glanzgrad)
  • Gleichartige Profilierung und Flächenversteifung
  • Gleichbleibende Verbindungsprofile
  • Freiheit von Kratzern, Beulen und Rollknicken
  • Keine sichtbaren Beschriftungen oder Etiketten

Diese Kriterien bedingen ergänzende Maßnahmen und erhöhten Aufwand in der Herstellung und Lieferung der
Komponenten.

Wie läuft eine Luftdichtheitsprüfung ab?2020-07-11T12:42:35+02:00

Vor weiterführenden Arbeiten (Montage, Isolation, Verkleidungen, Schließen von Decken und Wänden…) ist der Luftleitungsstrang abschnittsweise einer Luftdichtheitsprüfung zu unterziehen. Der zu prüfende Teilabschnitt soll, wenn möglich, eine repräsentative Auswahl an geraden Luftleitungen und Formteilen mit einer Mindestoberfläche von 10 m² enthalten. „Das normale Verhältnis zwischen der Gesamtlänge der Verbindung (L) und der Oberfläche (A) muss 1=< L/A =< 1,5 m-1 betragen.“

Dies wird nach DIN EN 12599 in jedem Stadium der Montage gefordert, in dem eine Zugänglichkeit des Systems gegeben ist und ggf. notwendige Nachbesserungen durchgeführt werden können. Die Luftdichtheitsprüfung sollte bereits in der Planungsphase definiert und im Leistungsverzeichnis ausgeschrieben werden.

Vor Beginn der Luftdichtheitsprüfung ist der zu prüfende Teilabschnitt vom übrigen System zu trennen und muss sicher abgedichtet (geschlossen) werden. Dazu sind fachgerechte Verschlüsse aller Luftleitungsöffnungen vorzunehmen, z. B. mit Enddeckeln. Der Einsatz von Folien und Klebebändern sowie das Zwischenschieben von Blechen zwischen die Flanschverbindungen zum Verschließen der Öffnungen ist nicht statthaft.

Für die Prüfung kommen fertig konfigurierte und kalibrierte Geräte zum Einsatz. Diese beinhalten die Lufterzeugung, sowie die Leckage- und Druckmessung mit anschließender Messwertausgabe. Technisch gleichwertige Erzeugungs- und Messeinrichtungen sind zulässig. Die Montage hat erheblichen Einfluss auf die Gesamtdichtheit des Systems. Für weitere Fragen zum Thema Luftdichtheit von Luftleitungen oder zu Themen rund um Luftleitsysteme sprechen Sie unsere Mitgliedsfirmen gerne an.

Was sind Leitbleche?2020-07-11T12:38:03+02:00

Leitbleche werden in metallischen, eckigen Lüftungsbauteilen wie Bögen, Winkeln oder Abzweig-T-Stücken (BS, BA, WS, WA, TG, TA) zur Optimierung der Strömung und Reduzierung von Druckverlusten und Geräuschen eingesetzt.

Kanal- und Kanalformteile werden nach der aktuellen Norm DIN EN 1505 gefertigt und nach DIN 18379 abgerechnet. Danach sind für Bögen (BS, BA, WS, WA) mit einem Winkel größer 45° (= 46-90°) folgende Anordnungen in der Herstellung vorgegeben, maßgeblich ist das kleinste Bogenmaß (b/d-Maß):

  • Ab 401 mm Kantenlänge ein Luftleitblech
  • Ab 801 mm Kantenlänge zwei Luftleitbleche
  • Ab 1601 mm Kantenlänge drei Luftleitbleche

Diese Leitbleche sind in der Abrechnung der Formteil-Oberfläche enthalten und auf Basis der DIN 18379 nicht gesondert zu vergüten. Der Einbau von Leitblechen in T-Stücke/Abzweigen ist in der Norm nicht definiert, jedoch strömungstechnisch sinnvoll. Der Einsatz ist eine zusätzliche Leistung, wobei die Vorgabe für Anzahl und Lage in Anlehnung an diejenige für Bögen erfolgen sollte.

Werden weitere Leitbleche aus Gründen der Strömungstechnik gewünscht/benötigt, können diese als Zusatzleistung erbracht und als Mehraufwand berechnet werden.

Was ist eine Entrauchungsleitung – Was ist eine Kaltentrauchung?2020-07-11T12:40:22+02:00

Eine Entrauchungsleitung ohne Anforderung an die Brandwiderstandsklasse ist ein komplexes System zur Entrauchung von Einzelabschnitten gemäß Produktnorm DIN EN 12101-7: 2011. Diese Entrauchungsleitungen sind von akkreditierten und zertifizierten Materialprüfanstalten einer Prüfung nach Prüfnorm DIN EN 1366-9:2008 unterzogen und zur Herstellung und Montage in sehr engen Grenzen zugelassen.

Prüfpunkte sind die Dauerhaftigkeit der Form und der Dichte über einen Zeitraum von 120 Minuten bei 600 °C. Die Ergebnisse werden in einem Prüfbericht zusammengefasst. Der Hersteller solcher Leitungen erklärt die Konformität durch die Leistungserklärung. Diese legt die Details der Fertigung und Montage der Entrauchungsleitungen fest. Üblicherweise sind demnach Entrauchungsleitungen

nur für die horizontale Leitungsführung zugelassen
haben ein maximales Öffnungsmaß von 1250 x 1000
bei runden Luftleitungen maximale Nennweite 1000 mm bei einer Länge von 6 Meter
die maximale Länge des eckigen Einzelteiles darf 1,5 Meter nicht überschreiten
ist für einen Druckbereich von -1500 Pa bis 500 Pa ausgelegt
werden in Luftdichtigkeitsklasse B gemäß EN 1507 gefertigt

Der Hersteller dieser Entrauchnungsbauteile kennzeichnet diese durch ein CE. Der Hersteller unterliegt der werkseigenen Produktionskontrolle und wird durch die notifizierte Zertifizierungsstelle jährlich auditiert. Zubehörteile wie Kompensatoren, Dichtbänder, Befestigungsmaterial und Entrauchungsgitter werden nach derselben Prüfnorm EN 1366-9 geprüft jedoch nicht CE gekennzeichnet.

Kaltentrauchung

Der Begriff entstammt der Gebäudetechnik unter anderem der Musterverkaufsstättenrichtlinie. Kaltentrauchung versteht sich als Rauchabführung durch eine Lüftungsanlage ohne die in der DIN EN 1507 hinausgehenden Anforderung an Temperatur und Druck. Besonderes Augenmerk liegt in einer hohen Luftwechselrate und ausreichend Nachströmöffnungen.  Meist geschieht das in Verbindung mit Sprinkleranlagen die die Rauchgastemperatur reduzieren. So soll die schnelle Verrauchung von Gebäudeteilen verzögert werden um dadurch eine längere Evakuierungszeit zu erzielen.

Ein Versagen des Systems bei steigenden Temperaturen durch das Auslösen von Brandschutzklappen, dem Ausfall der Stromversorgung oder der Zerstörung der Lüftungsleitungen ist dabei eingeplant.

Weitere Informationen finden Sie im Dokument:  HFL 1052

Verwendung und Einsatzbereich von Luftleitungen hinsichtlich Temperatur, chemischer Beständigkeit, Druck und Luftdichtheit2020-07-11T12:30:42+02:00

Die Hersteller von Luftleitungen dokumentieren in den technischen Unterlagen en Einsatz und die Verwendbarkeit von Luftleitungen, durch Angabe der Grenzwerte für Temperatur, Druck und Leckluftrate/Luftdichtheit. Durch die Angabe des verwendeten Materials ergibt sich die Resistenz gegenüber chemischen Stoffen.

Die Eignung der Luftleitungen für einen  Anwendungsbereich sowie deren Dimensionierung, werden durch den Fachplaner, oder ausführende Firma geprüft und festgelegt. Die Eignung und Dimensionierung des Luftführungssystems wird in der Regel in den Bestandsunterlagen dokumentiert.

Wo ist der Unterschied Druckstufe 1-6 – Druckklasse 1/2/3 – Niederdruck/Mitteldruck/Hochdruck?2020-11-17T08:35:15+01:00

Weitere Informationen finden Sie im Dokument:  HFL 1051

Welchen Einfluss hat das Verhältnis der Verbindungslänge zur Oberfläche bei der Luftdichtheitsprüfung?2020-07-11T12:28:17+02:00

Das Verhältnis der Verbindungslänge zur Luftleitungsoberfläche hat wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis der Luftdichtheitsmessung. Das o.g. Verhältnis muss zwischen 1,0 und 1,5 Stk. Verbindungen je m Luftleitungslänge liegen.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument:  HFL 2003

Wann ist eine Luftdichtheitsprüfung durchzuführen?2020-07-11T12:26:12+02:00

Die Luftdichtheitsprüfung von Luftleitungen wird in verschiedenen Normen und Regelwerken gefordert. Es gibt allerdings aktuell noch keine gesetzliche Verpflichtung zur Durchführung eine Luftdichtheitsprüfung.

Luftdichtheitsprüfungen müssen zu einem Zeitpunkt erfolgen, zu dem der Luftleitungsstrang noch frei zugänglich ist und damit eventuelle Nacharbeiten möglich sind. Sinnvollerweise wird dafür der zuerst montierte Strang genutzt, um eventuell auftretende Fehler im weiteren Montageverlauf zu vermeiden.
Weitere Informationen finden Sie im Dokument:  HFL 2002  , HFL 3002 und HFL 2004

Was bedeutet Silikonfreiheit/LABS-Konformität?2020-07-11T12:24:07+02:00

Bei der Farbbeschichtung von Bauteilen können bestimmte Substanzen Fehler in der Lackschicht verursachen. Zu diesen LABS (=lackbenetzungsstörende Substanzen) zählt unter anderem Silikon. Deshalb wird zum Beispiel in der
Automobilproduktion von jedem installiertem Lüftungsbauteil die Sicherstellung der Freiheit von derartigen Stoffen verlangt. Eine generelle LABS- Freiheit gibt es nicht, sondern es wird lediglich die LABS-Konformität festgestellt.

Was bedeutet Zinkauflage?2020-07-30T14:39:00+02:00

Zur Herstellung von Lüftungsteilen werden sendzimirverzinkte Stahlbleche verwendet. Die üblichen Zinkauflagen liegen beim Grundblech bei 275 g/m² (etwa 20µm pro Seite) und bei Anbauteilen bei mindestens 100g/m² (ca. 7µm
pro Seite).

Weitere Informationen finden Sie im Dokument:  HFL 1006

Was bedeutet kathodischer Kantenschutz?2020-07-30T14:39:13+02:00

Zur Vermeidung einer Korrosion werden Luftleitungsteile aus sendzimirverzinkten Einblechen hergestellt. Bei der Verarbeitung werden die Bleche mit verschiedenen Werkzeugen geschnitten. Dabei wird der unbeschichtete Stahlkern freigelegt. Bis zu einer Blechdicke von etwa 1,5mm wird durch die kathodische Schutzwirkung des Zinks (bei Hinzutreten von Wasser als Elektrolyt) eine Korrosion  an diesen Schnittflächen vermieden.

Warum werden Luftleitungsoberflächen foliert?2020-07-11T12:21:26+02:00

Die Folierung von Luftleitungen erfolgt hauptsächlich bei Edelstahl-Bauteilen. Sie dient als leichter Fertigungs-, Transport- und Montageschutz, um einerseits das Eindringen von nicht korrosionsbeständigen Stoffen (z.B. Normalstahl) zu verhindern oder kenntlich zu machen (durch Riss/Loch in Folie erkennbar) und andererseits um nach der Montage eine saubere Oberfläche zu erhalten (durch Abziehen der Folie). Bei Beschädigungen ist eine Nachbearbeitung vor/nach der Montage erforderlich.

Warum sind Übergänge von rund auf eckig Sonderteile?2020-07-30T14:45:20+02:00

Übergänge von rund auf eckig werden sowohl von Herstellern runder als auch eckiger Luftleitungen gefertigt. Durch den Geometriewechsel sind zusätzliche Arbeitsschritte (strahlenförmiges Kanten, oder konisch Runden und Stutzenmontage) erforderlich, die bei ausschließlich runden oder eckigen Bauteilen nicht auftreten. So erfolgt die Abrechnung nach DIN 18379 als  Formstück, wird aber stets mit Aufpreis auf die Standardteile als Sonderbau abgerechnet.

Welche sind die typischen Falzverbindungen im Luftleitungsbau?2020-07-11T12:20:08+02:00

Die Eckverbindungen von eckigen Luftleitungen und die Stoßverbindungen von runden Bauteilen werden durch verschiedene maschinell hergestellte Falze realisiert.

An eckigen Bauteilen kommen hauptsächlich der Pittsburghfalz, der Schnappfalz und der Maschinen-Eckfalz zum Einsatz. Der Längsfalz wird überwiegend an runden Bauteilen verwendet. Alle diese Falze werden mit speziellen Falzmaschinen hergestellt und teilweise maschinell geschlossen. Die Wahl der Falzart richtet sich nach dem Werkstoff, der Blechdicke, der Druckbeaufschlagung und der Konstruktion der Bauteile und erfolgt durch den Hersteller. Die Dichtheit eines Falzes ist immer von der Maschineneinstellung abhängig. Durch zusätzliche Dichtmaßnahmen sind alle Dichtheitsklassen bis zur ATC 2 für das einzelne Bauteil erreichbar. Werkstoffabhängig sind Falzverbindungen bis zu Blechstärke von 1,2 mm üblich und bis 1,5 mm möglich.

Weitere Informationen finden Sie im Dokument:  HFL 1050

Was sind Rollknicke, was bedeutet rollknickfrei?2020-07-11T12:18:38+02:00

Rollknicke können beim Runden  (z.B. Innen- und Außendecke für Bogenkanäle) von Stahlblechen nach DIN EN 10172 auftreten. Sie erkennt man an unregelmäßigen Knicken (Kanten) quer zur Rundungsrichtung. Das von den Luftkanalherstellern verwendete Blech (DX 51 D+Z275 M-A-C) wird mit der üblichen Oberfläche (Ausführung A) verarbeitet. Bei dieser Ausführung sind Rollknicke zulässig und stellen keinen Mangel dar. Zur Vermeidung von diesen optisch erkennbaren Verformungen kann auch Material kaltnachgewalzt (Oberfläche C) bezogen werden. Dafür sind allerdings separate aufpreispflichtige Vereinbarungen zwischen dem Auftraggeber und dem Kanalhersteller notwendig.
Weitere Informationen finden Sie auch im Dokument:  HFL 1006

Wann wird ein Formteil zu einer geraden Luftleitung nach DIN 18379?2020-07-30T14:45:42+02:00

Die Abrechnung ist in der DIN 18379 geregelt. Grundsätzlich sind alle Bauteile als Luftleitungs-Formteil abzurechnen. Die Ausnahme stellt ausschließlich die gerade Luftleitung dar. Diese wird abrechnungstechnisch von einem Luftleitungsformteil zu einer geraden Luftleitung, wenn deren bestellte Bauteillänge  größer! (>) als 900 mm ist.

Für die Hersteller der Luftleitungen gilt, dass ausschließlich die bestellte Bauteillänge in die Berechnung eingeht. Der Anlagenbauer darf für seine Abrechnung das Einbaulängenmaß bei Passlängen um 200 mm verlängern.

Die Einteilung in gerade Luftleitungen und Luftleitungsformteile durch die DIN 18379 sind die  Fertigungsmöglichkeiten der Bauteile innerhalb der Produktion. Die meisten Luftleitungshersteller benutzen zur Fertigung von geraden Luftleitungen s.g. „Kanalstrassen“, die den Zuschnitt- und Biegevorgang des Bauteiles maschinell durchführen. Bei der Produktion von klassischen Luftleitungsformteilen ist der Anteil an manuellen Arbeitsvorgängen erheblich aufwändiger. Sollten gerade Luftleitungen sich aufgrund verschiedener Besonderheiten wie z.B. Ausschnitte oder Umkantungen, nicht automatisch auf den Kanalstrassen fertigen lassen, ist der Produktionsaufwand mit dem klassischer Luftleitungsformteile gleich zu setzen. Deshalb sollte hier eine Abrechnung als Formteil erfolgen.

Die optimale, kostengünstige gerade Luftleitung entspricht folgender Vorgabe: „Gerade Luftleitung, beidseitig Standard Profilrahmenverbindung oder angeformte Profilrahmenverbindung mit einer Nennlänge von 1500 mm.
Andere Längen stellen einen Mehraufwand dar.

Wie werden eckige Luftleitungen abgerechnet?2020-07-30T14:45:09+02:00

Die Abrechnung erfolgt auf Basis der DIN 18379 in den entsprechenden Abrechnungsgruppen L1-L5 bzw. F1-F5. Die Abrechnungsgruppen L1-L4 bzw. F1-F4 beinhalten nach EN 1505 die Normluftleitungen bis zu einer max. Kantenlänge von 2000 mm. Zur Einhaltung der normativen Vorgaben hinsichtlich Dichtigkeit und Festigkeit nach EN 1507 werden bei der Fertigung von geraden Luftleitungen und Luftleitungsformteilen  kantenlängenabhängig unterschiedliche Blechdicken, Flanschprofile, Rohr- und Flächenversteifungen eingesetzt.

Ein die Vorgaben erfüllendes Produkt ist durch eine unterschiedliche Kombination vorstehender Maßnahmen erreichbar. Diese führen zu jeweils kantenlängenabhängig unterschiedlichen Aufwendungen, die sich in den definierten Abrechnungsgruppen individuell wiederfinden. Kantenlängen größer 2000 mm unterliegen nicht den normativen Bestimmungen nach EN 1505 und sind deshalb individuell zu bewerten.

Fertigungsbedingt sind Kantenlängen kleiner 150 mm nur mit erhöhten Aufwand zu produzieren und vorzugsweise als Rundrohrsystem auszuführen.

Weitere Informationen finden Sie auch in den Dokumenten: HFL2000

Was ist bei öldichten Luftleitungen zu beachten?2020-07-30T14:40:06+02:00

Zu unterscheiden ist ein Einsatz in Küchen oder in technischen Anwendungen. In Küchen ist eine Beständigkeit gegenüber organischen Ölen und Fetten erforderlich, weitere Ausführungen siehe HFL4003.

Der Einsatz geschweißter Luftleitungen für öldichte Luftleitungen wird auf Grund der höheren Bauteilsicherheit empfohlen. Weitere Informationen finden Sie auch in den Dokumenten:
HFL1010
HFL4003

Welche Normen sind aktuell gültig?2021-07-12T09:35:27+02:00

siehe HFL1008
Normen können über den Beuth Verlag Berlin bezogen werden. – www.beuth.de

Warum wird das Verlöten von gefalzten Luftkanälen und Formteilen nicht empfohlen?2020-07-11T12:11:25+02:00

Luftkanäle und Formteile werden aus verzinkten Stahlblechen gefertigt. Zum Verbinden der einzelnen Seiten (Abwicklungen) werden unter anderem verschieden Falzarten wie z. B. Pittsburgh– oder Schnappfalz, Punktschweißen mit Überlappung u. a. eingesetzt.

Die Leichtprofilrahmen mit oder ohne integrierten Dichtstoff werden aufgesteckt und mit speziellen Druckfügeverfahren (clinchen) oder Punkten am Kanalteil befestigt.

Falzen gehört zu den formschlüssigen Verbindungen. Insbesondere im Rahmenbereich werden bei der Montage über die Winkelecken hohe Kräfte und Verformungen im elastischen Bereich des Werkstoffes Stahl eingebracht.
Beim Löten liegen in der Regel die Bleche im Abstand < 0,2 mm aneinander. Hier kann das flüssige Lot in den Lötspalt gezogen werden (Kapillareffekt) und eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt werden.

Werden beide Verbindungsarten miteinander kombiniert, verlieren alle Falze und Rahmenverbindungen ihre Eigenschaft der Elastizität. Die stoffschlüssige Weichlotverbindung muss alle auftretenden Kräfte (Montage der Rahmen, Kräfte aus thermischen Spannungen durch Temperaturschwankungen des Mediums, einwirkende Kräfte beim Transport und der Montage durch Geometrie und Eigengewicht etc.) aufnehmen und übertragen. Das Weichlot jedoch hat wesentlich geringere Festigkeitseigenschaften als Stahl, was in der Regel zum Versagen der jeweils überlasteten Lötnaht führt.

Die Verwendung der Verbindungstechnik Löten kann für den Einsatz in kondensatbelasteten Anwendungen wie z.B. der Küchenabluft oder bei Verwendung für Dachkomponenten die erforderliche Produktsicherheit nicht gewährleisten und wird aus diesem Grund nicht empfohlen.

Dürfen Bohrschrauben verwendet werden?2020-07-11T12:09:59+02:00

Bei der Herstellung von Passlängen / lose Rahmen, Steckverbinder, Stutzen, Bundkragen und zum Verschrauben von Halterungen werden auf der Baustelle (Montage) aber auch in der Werksfertigung, zum Fügen von Baugruppen,
Bohrschrauben verwendet.

Bei hohen Dichtheitsanforderungen ist die Verwendung dieser Bauelemente zu vermeiden.

Mit einer Verwendung im Abstand kleiner 1 m zu einer Revisionsöffnung sind Bohrschrauben wegen der  Verletzungsgefahr des Wartungspersonals nach DIN EN 12097 nicht zulässig. Dies ist besonders bei nachträglichem Einbringen von Revisionsöffnungen in das Luftleitungsnetz zu beachten.

Das maximale Überstand von Schrauben in das Bauteilinnere darf 12 mm (DIN EN 12097) nicht überschreiten.

Weitere Informationen finden Sie auch in den Dokumenten:
HFL4000 – Montageempfehlung eckige Luftleitungen
HFL4001 – Montageempfehlung runde Luftleitungen
HFL4003 – Montageempfehlung eckige Luftleitung (Küchenabluft)

Sind kleine eckige Querschnitte als gefalzte Luftleitungen überhaupt sinnvoll?2020-07-11T12:06:59+02:00

Grundsätzlich: Nein.

Eckige Kanäle mit kleinen Querschnitten kommen üblicherweise in der Wohnungslüftung oder wegen der beschränkten verfügbaren Einbauhöhe in Estrich oder Zwischendecken zum Einsatz.

Gefalzte Kanal- und Kanalformteile mit einer Kantenlänge unter 150 mm erfordern besondere Fertigungsverfahren und sind auf der Baustelle mit einem Profilrahmen nur mit hohem Aufwand dicht zu montieren und werden deshalb vorzugsweise mit Steckverbindungen ausgerüstet.

Für kleine Querschnitte ist der Einsatz von Rundrohrsystem zu empfehlen.

Wie ist der Begriff Aufmaßteile definiert?2020-07-11T12:06:19+02:00

Aufmaßteile sind Übergangskanäle und kurze Kanalstücke unterschiedlicher Abmessungen, die die verbliebenen Montage- und Bautoleranzen ausgleichen. Üblicherweise ist die Anzahl und Oberfläche beschränkt, in der Regel handelt es sich um weniger als fünf Teile oder 20 m².

Aufmaßteile sind bei der Bestellung als solche zu kennzeichnen und werden kurzfristig vom Hersteller gefertigt. Der kurze Fertigungszeitraum stellt für den Hersteller i.d.R. einen Mehraufwand dar.

Was ist bei der Verkittung von Lüftungsbauteilen zu beachten?– Menge/Ausführung/Qualität2020-07-30T14:41:56+02:00

Zur Erreichung der Dichtheitsklasse B und C sind für gefalzte Bauteile Dichtmittel zwingend erforderlich. Diese werden in den Bereichen Rahmenecke und Längsfalz benötigt. Die Abdichtung erfolgt in der Regel im inneren Bereich und ist nach der Montage nicht sichtbar. Wichtig ist eine durchgehende, möglichst gleichmäßige Dichtnaht ohne Unterbrechungen.

Die Menge der benetzten Oberfläche ist gemäß VDI 6022 auf 5% der Oberfläche begrenzt (pro 5m²).

Ein Messverfahren hierzu wird von der VDI 6022 nicht festgelegt, darüber hinaus ist der Grenzwert abhängig von dem Querschnitt insbesondere bei kleinen Kantenlängen fertigungstechnisch nicht erreichbar.

Die Eigenschaften des Dichtmittels müssen dem Verwendungszweck entsprechen.

Was ist bei der Oberflächenbeschaffenheit von verzinktem Stahl zu beachten – Optik?2020-07-11T12:05:01+02:00

Bei verzinkten Stahlblechen sind verschiedene Zinkblumen möglich. Hersteller versuchen stets ein homogen aussehendes Material, welches eine geringe oder keine Zinkblume aufweist, zu verarbeiten. Trotzdem sind optische Unterschiede zwischen unterschiedlichen Teilen möglich und kein Mangel. Anbauteile und Rahmen haben in der Regel andere Oberflächen und unterscheiden sich somit optisch vom Bauteil. Für Sichtmontagen können Sonder- Vereinbarungen getroffen werden.

Leichte Zinkoxidschichten und Ölüberzüge sind nach VDI 6022 zulässig. Oberflächen bei Edelstahlteilen können matt (Standard) oder glänzend sein, hier sind genaue Vereinbarungen und Spezifikationen nötig.

Weitere Informationen finden Sie auch in den Dokumenten:

HFL1004 – Sichtmontage eckige Luftleitungen gefalzt

HFL1006 – Toleranzen von verzinktem Stahlblech für Luftleitungen und Materialspezifikation

Was ist bei der Lagerung von Bauteilen beim Hersteller/auf der Baustelle (VDI 6022) zu beachten?2020-07-30T14:42:51+02:00

In der VDI 6022 werden zwei Sauberkeitsklassen unterschieden, wobei die mittlere Klasse die Mindestanforderung darstellt. Danach sind die Bauteile „besenrein“ (siehe HFL5001) zu liefern. Verunreinigungen wie loser Schmutz, Späne, Laub, Feuchtigkeit sind zu entfernen.

Dies wird von den Herstellern z.B. durch Direkt-Verladung auf den LKW oder durch Verpackung in Boxen/Paletten erreicht. Bei Sauberkeitsklasse hoch dürfen keine sichtbaren Verschmutzungen zu erkennen sein, bei Bedarf ist eine Reinigung  zu vereinbaren und müssen ab Werk Folien oder Verpackungen Verschmutzungen verhindern.

Nach Auslieferung hat die Lagerung so zu erfolgen, dass diese Sauberkeitsklasse erhalten bleibt, d.h. vorzugsweise geschützte Lagerung im Gebäude, außerhalb mit zusätzlichen Maßnahmen.

Vor Montagebeginn ist der Zustand der Bauteile zu prüfen und ggf. in der definierten Klasse wieder herzustellen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Welche typischen Größen für Revisionsöffnungen gibt es?2020-07-11T11:59:48+02:00

Revisionsöffnungen sind für die Inspektion, Reinigung und Wartung von Luftleitungen und in Ihnen installierten Komponenten erforderlich. Der Einbau und die Lage ist in DIN EN12097 beschrieben. Werksmäßig werden ovale Deckel in den folgenden Maßen verwendet (fett Vorzugsgrößen):

Für Kanäle:

  • 180×80 (RD 18),
  • 200×100 (RD 21),
  • 300×150 (RD 315),
  • 300×200 (RD 32),
  • 400×200 (RD 42), 
  • 400×300 (RD 43),
  • 500×300 (RD 53),
  • 500×400 (RD 54),
  • 600×400 (RD 64),
  • 600×500 (RD 65),
  • 700×500 (RD 75),

Für Rohre:

  • 180×80 (RRD 18),
  • 200×100 (RRD 21),
  • 300×200 (RRD 32),
  • 400×300 (RRD 43),
  • 500×400 (RRD 54)
Nach Anforderung der VDI 6022 sind Revisionsöffnungen mit Kantenschutz einzusetzen. Sonderausführungen sind für erhöhte Temperaturen und für fettdichte Anlagenteile erhältlich.
Was ist Weißrost?2020-07-11T11:58:01+02:00

Bei metallischen Überzügen, z.B. Zink, kann sich neben der gewünschten, festhaftenden Deckschicht (Zinkpatina) ein unerwünschtes Korrosionsprodukt entwickeln, der Weißrost. Dieser entsteht bei Lagerung in nasser, schlecht belüfteter Atmosphäre; beispielsweise durch Kondenswasser in Coils, Stapeln oder unter Folienabschluss. Anstelle der festhaftenden Schutzschicht bildet sich dann ein weißes bis hellgraues, lockeres, pulverig-voluminöses Zinkkorrosionsprodukt.

Bei geringem Weißrostbefall kann auf eine Entfernung der Korrosionsprodukte verzichtet werden. Bei stärkerem Befall sollten die Korrosionsprodukte mit einer weichen Bürste und/oder handelsüblichen Spezialreinigern entfernt werden.

Bei geringer Schädigung ist anschließend für eine gute Belüftung zu sorgen, um hierdurch die Bildung der  eckschichten unter Umwandlung verbliebener Zinkkorrosionsprodukte zu fördern. Liegt hingegen eine erhebliche Schädigung des Zinküberzuges vor, d. h. die verbliebene Dicke des  Zinküberzuges liegt deutlich unter der intakter Bereiche oder bei neuen Produkten unterhalb der Normwerte, so müssen Maßnahmen zur Abhilfe getroffen werden. Hierbei wird man im Regelfall an eine Nachbehandlung in Form einer Beschichtung denken müssen.

Als einfache Regeln zur Vermeidung von Weißrost sollten daher beachtet werden:

  • Für eine gute Belüftung sorgen.
  • Teile so lagern und transportieren, dass Regenwasser gut ablaufen und abtrocknen kann.
  • Taupunktunterschreitungen (und damit die Bildung von Kondenswasser) vermeiden.
Andere vorbeugende Maßnahmen, wie z. B. das Aufbringen von Korrosionsschutzölen, haben nur eine zeitlich begrenzte Schutzwirkung.
Wie lange ist ein verzinkter Kanal korrosionsbeständig?2020-07-11T11:56:47+02:00

Die Schutzdauer ist im Wesentlichen von der (atmosphärische) Belastung am Einsatzort abhängig. Korrosivitätskategorien und Korrosivitätsraten von Zinküberzügen für verschiedene Atmosphärentypen sind der DIN EN ISO 12944 zu entnehmen.

Informationen über Wirkungsweise von Zinküberzügen auf Stählen und den jährlichen
Zinkabtrag finden Sie im Detail hier:

Welche Versteifungen gibt es?2020-07-11T11:55:53+02:00

Versteifungen sollen dauerhafte Verformung verhindern und die Stabilität von Bauteilen erhöhen.Zur Vermeidung dynamischer Verformungen und deren akustischer Wirkung werden Flächenversteifungen verwendet.
Als Flächenversteifung kommen zum Einsatz:

  • Trapezsicke
  • Z-Sicke
  • Kreuz- bzw. Diagonalversteifung (Bombierung)
  • Aufsetzen zusätzlicher Versteifungsprofile wie Hut- ,L-, U-, T- Profil

Zur Vermeidung dauerhafter Verformungen sind abhängig von den Betriebsbedingungen und Bauteilabmessungen ggf. zusätzliche Innen- und/oder Außenversteifungen notwendig.

Die maximal zulässige Ausbeulung und Verformung ist durch DIN EN 1507 geregelt. Als Innenversteifung werden üblicherweise Rohre oder andere geeignete Profile/Bleche eingesetzt. Außenversteifungen werden durch das Aufsetzen von Versteifungsprofilen wie Hut- , L-, U-, T- Profil erreicht.

Brauchen Luftleitungen eine CE-Kennzeichnung?2020-07-30T14:46:19+02:00

Grundsätzliches

Die CE- Kennzeichnungspflicht gilt für alle Bauprodukte, die von einer harmonisierten Norm erfasst sind oder wenn auf Antrag eines Herstellers eine Europäisch Technische Bewertung ausgestellt ist. Als „harmonisiert“ gelten Normen, die unter einem Mandat der Europäischen Kommission erarbeitet wurden und im EU-Amtsblatt bekannt gemacht worden sind. Diese Normen enthalten einen Anhang ZA, in dem die wesentlichen Merkmale eines Bauproduktes und dessen Verwendungszweck aufgelistet sind. Analog sind die wesentlichen Merkmale ein Bestandteil einer Europäisch Technischen Bewertung.

Ein Bauprodukt darf nicht mit der CE- Kennzeichnung versehen werden, wenn für das Produkt keine harmonisierte Norm und keine Europäisch Technische Bewertung vorliegt. Für Zuwiderhandlungen drohen Abmahnungen und ordnungsbehördliche Bußgelder.

Derzeitige Situation (Stand 3/2016)

Bisher wurde keine Europäisch Technische Bewertung zu Luftleitungen veröffentlicht. Harmonisierte Normen liegen nicht vor. Die einschlägigen Normen für Luftleitungsbauteile wie DIN EN 1505, DIN EN 1506, DIN EN 1507, DIN EN 12237 erfüllen nicht die o.g. Voraussetzungen, die zu einer CE- Kennzeichnung für Luftleitungsbauteile berechtigt.
Luftleitungsbauteile dürfen nicht mit dem CE- Zeichen gekennzeichnet werden.

Literatur
https://www.dibt.de/de/Fachbereiche/Referat_P3_Neues_EU-Recht.html

Alexander Gonzales, Dr. Markus Bagh
Gefahren bei falscher CE-Kennzeichnung vermeiden
https://www.cci-dialog.de/wissensportal

Wie werden zusätzliche Leitbleche abgerechnet?2020-07-11T11:50:13+02:00

Leitbleche (LB) werden als Formstück gemäß DIN 18379 als mindestens 1m² abgerechnet. In Bogenkanälen sind bis zu drei Leitbleche gemäß Vorgabe der EN 1505 im Formstückpreis enthalten und werden nicht zusätzlich abgerechnet.
Weitere Informationen finden Sie auch im Dokument:
HFL1007 – Leitbleche in eckigen Luftleitungen 

Warum gibt es Differenzen in der Abrechnung von Leitblechen?2020-07-11T11:48:05+02:00

Der Einbau von Leitblechen wird nach EN 1505 bei Bogenkanälen über 45° und einem Bogenmaß größer 400 mm gefordert, d.h. 1 Stück bei Bogenmaß 401 bis 800 mm, 2 Stück bei Bogenmaß 801 bis 1600 mm, darüber 3 Stück). Abzweigkanäle können nach Kundenvorgabe ebenfalls Leitbleche enthalten.

Warum mindestens Luftdichtheitsklasse B?2020-07-30T14:46:02+02:00

Die Luftdichtheitsklasse A wird nach VDI 3803 für Luftleitungen der Technischen
Gebäudeausrüstung für Nichtwohngebäude nicht mehr empfohlen und die
Klasse B als allgemeine Mindestanforderung festgelegt. Gleiches definiert die DIN EN 13779.

DIN EN 13779

„Klasse B ist die allgemeine Mindestanforderung an Luftleitungen und auch die Mindestanforderung
an Fortluftleitungen, die im Gebäude einem Überdruck ausgesetzt sind; eine Ausnahme bilden Luftaufbereitungszentralen.
Klasse C ist in vielen Fällen die empfohlene Mindestklasse, besonders bei einer hohen Druckdifferenz
im Rohrgehäuse oder wenn Undichtheiten zu einer Gefährdung der Raumluftqualität, der Regelung
der Druckbedingungen oder der Funktionsfähigkeit der Anlage führen können.“

VDI 3803

„Die Montagequalität hat erheblichen Einfluss auf die Luftdichtheit. Die Empfehlungen der
Bauteilhersteller sind zu beachten, insbesondere sind zur Realisierung hoher Dichtheit
geeignete Flanschdichtungen zu verwenden. Um während der Bauphase auf den
Montageprozess Einfluss nehmen zu können, ist nach DIN EN 12599 ein stichprobenartiger
Nachweis der Leckluftrate vorzusehen.“

„LDK B – Mindestforderung“; VDI3803 – Tabelle 9

Normen zu beziehen über Beuth Verlag Berlin – www.beuth.de

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